SuperPanda

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21:34:14 04.07.2007 Westtrabantfahrer	Hallo liebe Pandafahrer, hier kommt wieder mal ein Reisebericht von mir. Über meine 2. Panda-Europa-Reise 2006 hatte ich ja hier ausführlich berichtet. 2003 waren mein Vater und ich mit dem Panda in Italien (1. Europa-Tour), damals hatten wir uns vorgenommen, noch einmal gemeinsam wegzufahren. Diesmal sollte es aber nicht in den Süden gehen, sondern nach Osten ins Baltikum. Der Reisebericht ist etwas Auto- und Pandafixiert, aber mein Vater und ich haben natürlich auch "normal" Urlaub gemacht. Viel Spaß beim Lesen. ******************************************** Mit dem Panda ins Baltikum? Als Reiseziele hatten wir uns Danzig, Kaliningrad (ehem. Königsberg) und die baltischen Staaten ausgesucht. Nach einem Blick auf die Europakarte war klar, dass wir uns mit Litauen und Lettland auf die beiden südlichen Staaten beschränken wollten. Tallinn und St. Petersburg wären zwar "dann auch nicht mehr weit" gewesen, aber wir wollten ja auch nicht nur im Auto sitzen. Wir entschlossen uns, auch die russische Exklave, die Oblast Kaliningrad, mitzunehmen, um die kurische Nehrung ganz überfahren zu können. Dafür brauchten wir für Russland also ein Visum, eine russische Haftpflichtversicherung und einen internationalen Führerschein. Eine Rückfahrt per Fähre von Riga aus überlegten wir, sprachen uns dann der Route wegen aber doch für den Rückweg durch Polen aus: die Route: Braunschweig - Berlin - Danzig - Kaliningrad - Kurische Nehrung - Klaipeda - Riga - Siauliai - Vilnius - Masuren (Olsztyn) - Berlin - Braunschweig. Start bei 212338 km am Freitag, den 15. Juni in Braunschweig, Fahrt nach Danzig. Über das Wochenende entdecken wir die alte Hansestadt. Autobahnen gibt es im Norden Polens leider nicht. Außerdem müssen wir feststellen, dass die Infrastruktur in Polen teilweise sehr gut ausgebaut ist, aber teilweise auch weniger gut, solche Spurrillen hab ich noch nicht gesehen. Am Dienstag machen wir uns auf den Weg nach Kaliningrad(ehem. Königsberg). Die Ausschilderung zum Grenzübergang führt uns laut Karte auf eine schnurgerade Straße ohne Ortsdurchfahrten. Die Straße ist mit Betonplatten befestigt, zwei der offensichtlich einmal vier Spuren sind gerade eine große Baustelle. Man hat uns auf ein Stück alter deutscher Reichsautobahn Elbing-Königsberg von vor dem 2. Weltkrieg geschickt. Autobahn? Mehr als Tempo 40 ist nicht drin, die Baustellenabsicherung ist so wie auf den Bildern. Ständig muss man mit der Blockierung der eigenen Spur mit Baufahrzeugen und Gegenverkehr rechnen. Grenzübertritt nach Russland: die Ausreise aus Polen, aus der EU ist unproblematisch. Einreise-, Zoll-, und Visumsdeklarationen auf der russischen Seite ziehen sich. Nach 1 3/4 Stunden sind wir durch und... sind in der osteuropäischen Zeit gelandet. Na - Hand aufs Herz - schon mal die Pandauhr umgestellt wegen der Fahrt in eine andere Zeitzone? In Kaliningrad sind die Spuren deutscher Geschichte so wie vollständig verwischt. Russische Bauweise, Armut und krasser Reichtum hinterlassen ihre Eindrücke. Hier der Dom auf der Flussinsel, die einst die Altstadt trug, wir fahren weiter aufs Land. Spuren des Krieges bis heute. Russland hat auch skurrile Eigenschaften: kyrillische Schrift (letztes Bild) und den Liter Super für ca. 65 Euro-Cent. Ein paar Tage später sind wir auf der kurischen Nehrung, ein 100 km langer, schmaler Landstreifen zwischen Ostsee und dem kurischen Haff. Wir parken den Panda zwischen russischen "Nobel"-Karossen. Auto-Klau? Nicht mit uns -- so gut wie immer bauen wir fix den Verteilerfinger aus, wenn den Wagen stehenlassen. Die Dünen und die Aussicht sind beeindruckend. Wir sind in Litauen angekommen, zelten, jugendherbergen und bewundern die Landschaft. Eines Abends fahren wir uns in einem Kiesstück fest und bangen um unsere Weiterfahrt und das Wohlsein des Autos. Das Bodenblech setzt schon fast komplett auf. Es fließt nämlich Wasser durch das Kiesbett, das macht den Kies noch tiefer. Mit Hilfe von Anglern schaffen wir es, den Panda wieder freizuschieben. Wir besuchen Riga, die Hauptstadt Lettlands... ... und Vilnius in Litauen. Am Berg der Kreuze gelingt mir folgende Aufnahme mit Panda zwischen Reisebusssen. Am Mittwoch, den 27. Juni überqueren wir die polnische Grenze und machen uns noch ein paar geruhsame Tagen in der wunderschönen Seenlandschaft der Masuren. In Glycko treffen wir nach 2700 km den ersten Panda; Fiat 126, die fahren in Polen massenweise, aber Pandas? Bis Deutschland sehen wir nur noch einen weiteren. Am Sonnabend sind wir in der Bundesrepublik, übernachten noch einmal nahe Berlin und machen uns auf den Rückweg. 215902 km steht am Sonntag, 1. Juli, nachmittags auf dem Tacho: 3564 km ohne Probleme. Nicht einmal Öl nachfüllen müssen. Überwältigende Eindrücke, langschaftliche, kulturelle, infrastrukturelle... Vielen Dank für Euer Interesse, viele Grüße und gute Fahrt WTF PS: Die Karte der Länder, die mein Panda nun schon befahren hat, sieht jetzt so aus:
00:12:41 05.07.2007 hueby	Hochachtung!
09:55:57 05.07.2007 bigben	meine Karte wäre Deutschland und Polen und selbst da nur Berlin, Brandenburg und das Polnische Grenzgebiet. Na ja bin ja "erst 48000 KM mit ihm gefahren und er hat ja bis zu deinem Kilometerstand noch 170000 KM Zeit mfg und danke für den bericht, ben
10:02:47 05.07.2007 pandabea	Das find ich ganz super, was Ihr da durchgezogen habt! Mit einem Panda kann man doch wirklich was von der Welt sehen ... das war sicher ein schöner Urlaub! Und ganz herzlichen Dank für den schön geschriebenen Bericht und die klasse Fotos - seit ich im Panda-Forum bin, brauche ich mir keine Reiseführer mehr zu kaufen!
22:41:34 05.07.2007 Bibbe	Wahnsinn ! Bin echt beeindruckt! Ich glaube, Dein Panda dürfte von allen am meisten herumgekommen sein. Im übrigen ein klasse Bericht und die in mir aufkeimende Erkenntnis, das in D doch nicht alles so übel ist, oder? Wo war ich mit meinem Panda? Schweiz, Österreich, Frankreich (da zig mal).

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